Die Geschichte des Pazo

Die Geschichte des Pazo ist uns bislang nur lückenhaft bekannt. Die Fassade des Alpendre mit seinem Wappen datiert mindestens um die Mitte des 17. Jahrhunderts. An dieser Stelle unseren Dank an den emeritierten Professor Florencio Rodriguez-Montero für die Erläuterungen der Wappen.

Das Wappen des Alpendre zeigt links oben zwei Ziegen, aufgerichtet an einer Eiche, Zeichen der Familie Sotelo. Rechts oben zwei Wölfe in einem Boot, darunter Wellen stehen für die Familie Cadornigas, die wiederum direkt mit der Burg von Maceda in Verbindung steht. Die drei Streifen stehen für die Familie Rivera.

Die Wappen sind offenbar fast 2 Jahrhunderte auseinander, das unten auf dem Foto zu sehende Wappen des Hauptportals zeigt im Zentrum das Schwert und die orientalischen Münzen der Familie Feijoo. Links oben das Wappen der Enriquez, rechts oben das der Mosquera (5 blutende Wolfsköpfe), links unten das Wappen der Familie Losada. Über deren Wappen sieht man ein Kreuz und ein rundes Symbol, Zeichen dass die Familie Teil der Hierarchie der Inquistion war (zumindest was dies angeht geloben wir nun die Sache zum Besseren zu wenden). Alle diese Familien waren nicht offenbar nicht adlig, sondern im Stande der Ritter (Caballeros). Dank an dieser Stelle dem Historiker Sr. D. Xosé Ricardo Rodríguez Pérez, eine Liste seiner Veröffentlichungen finden Sie hier: publicaciones de Xosé Ricardo Rodríguez Pérez.

Zur Kapelle und indirekt zum Pazo fanden wir eine Quelle, an dieser Stelle Dank dem Autor Xosé Ricardo Rodríguez Pérez und seinem Text über den Pazo Das Condomas in Maside:

Hier steht: "Precisamente en 1754 don Francisco Saavedra y Mosquera, alcalde mayor de la Jurisdicción de Maceda, como esposo de doña Luisa Feijoó Sotomaior, solicita del obispado de Ourense que para su familia pueda celebrar:

‘El Santo Sacrificio de la misa enel oratorio que fabricó en la Casa de havitación que tenemos en el lugar de Chaioso fregresía de Maceda’."

Es baten also die Besitzer des Pazos, Don Francisco Saavedra y Mosquera und seine Frau Luisa Feijoó Sotomaior im Jahr 1754 den Bischof um die Weihung der Kapelle, als Teil ihres dortigen Anwesens, um dort die heilige Messe zelebrieren zu können. Somit sind sowohl Pazo als auch Kapelle von vor dem Jahr 1754.

Zu dieser Zeit bewohnte der Conde de Maceda, Alonso de Lanzós Andrade y Novoa die etwa 400 Meter oberhalb gelegene Festung bzw. Wehrturm "Torre de Maceda", in heutigen Tagen "Castelo de Maceda" genannt. Es heisst, Alonso de Lanzós e Novoa liess den Pazo für einen illegitimen Sohn errichten, eine noble Geste sollte dem so sein. Weiter heisst es, es existiere ein unterirdischer Gang zwischen der Kapelle des Pazo und dem Torre, je nach Autor mit oder ohne einer Riesenschlange und voller Gold. Wir haben allerdings in bislang mehr als zwei Jahren intensiven Grabens und Klopfens weder Gang noch Schlange geschweige denn Gold finden können.

Die vor uns letzten Bewohner des Pazo waren Ramón Villarino de Saá und seine Frau Araceli Anta Nova. Er war Staatsanwalt und leitete die Zeitung "El Diario de Orense", und war bis zu seinem Rücktritt im Jahre 1922 "Delegado regio de Primera enseñanza en Orense". In der spanischen Republik 1936 wurde er für die CEDA, eine nationalkonservative Koalition katholischer Parteien, Mitglied des spanischen Parlaments, der sogenannten Cortes. Er schrieb eine Reihe von Büchern bzw. Theaterstücken, u.a. "El Pajaro Negro" und "Piedras Galayas".

Er verstarb am 27.3.1959, und seine Witwe wohnte bis zu Ihrem Tode am 18.11.1983 im Pazo, beide sind auf dem Friedhof San Francisco in Ourense in einem kleinen Mausoleum beigesetzt. Araceli Anta Nova wurde offenbar im Alter zunehmend wunderlicher, hielt u.a. Schafe in der Kapelle und liess viele bemerkenswert schlecht gemachte Kaninchen- und Hühnerställe auf dem Gelände errichten, uns oblag die Freude diese später beseitigen zu dürfen. Die beiden hatten keine Kinder, weshalb Neffen das Anwesen erbten, es verfallen liessen um es dann 2003 an ein lokales, spekulativ orientiertes Konsortium verkauften, von dem wir dann den Pazo erwarben. Wir begannen den Wiederaufbau 2007, die ersten 3 Jahre zusammen mit hauptsächlich zwei Arbeitern, gefolgt von 12 Jahren Eigenleistung. Im Mai 2019 waren wir erstmals vollständig betriebsbereit.